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  • AutorenbildKonrad Rauchbauer

Psychosomatische Beschwerden: Infos und Behandlung

Aktualisiert: 1. Feb.

Psychosomatik
Psychosomatische Beschwerden

Haben Sie schon einmal unter Bauchschmerzen, Gliederschmerzen, Atemnot, Herzrasen, Kopfschmerzen, sexuellen Funktionsstörungen, Hautproblemen, Schwindel oder hohem Blutdruck gelitten, ohne dass eine körperliche Ursache dafür gefunden wurde? Dann könnte es sein, dass Sie unter psychosomatischen Beschwerden leiden. In diesem Blogartikel erfahren Sie, was psychosomatische Beschwerden sind, wie sie entstehen, wie man sie erkennt und wie man sie behandeln kann.

Was sind psychosomatische Beschwerden?

Psychosomatische Beschwerden sind körperliche Symptome, die durch seelische oder soziale Faktoren ausgelöst oder verstärkt werden. Das bedeutet nicht, dass die Beschwerden eingebildet oder weniger ernst sind, sondern dass sie eine Botschaft der Seele an den Körper sind. Die Seele versucht damit, auf eine belastende oder konflikthafte Situation aufmerksam zu machen, die nicht anders bewältigt werden kann.

Wie entstehen psychosomatische Beschwerden?

Psychosomatische Beschwerden entstehen, wenn eine Person längere Zeit unter Stress, Angst, Trauer, Schuld, Wut oder anderen negativen Emotionen leidet, die nicht ausreichend verarbeitet oder ausgedrückt werden können. Diese Emotionen können durch verschiedene Lebenssituationen ausgelöst werden, wie zum Beispiel:

  • Überforderung im Beruf oder im Privatleben

  • Mobbing, Gewalt oder Diskriminierung

  • Trennung, Scheidung oder Verlust eines geliebten Menschen

  • Krankheit, Unfall oder Behinderung

  • Mangel an Anerkennung, Liebe oder Zugehörigkeit

  • Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen, der eigenen Leistung oder der eigenen Rolle

Diese Lebenssituationen können zu einem Ungleichgewicht zwischen den eigenen Bedürfnissen und den Anforderungen der Umwelt führen, das sich in körperlichen Symptomen äußert. Die Symptome können dabei sowohl die Region betreffen, die mit der belastenden Situation in Verbindung steht (zum Beispiel Magenschmerzen bei Angst vor einer Prüfung), als auch eine andere Region, die symbolisch für die seelische Problematik steht (zum Beispiel Hautprobleme bei mangelndem Selbstwertgefühl).

Wie erkennt man psychosomatische Beschwerden?

Psychosomatische Beschwerden sind oft schwer zu erkennen, da sie sich wie jede andere körperliche Erkrankung äußern können. Einige Anzeichen, die auf psychosomatische Beschwerden hinweisen können, sind:

  • Die Beschwerden treten plötzlich oder ohne erkennbaren Auslöser auf

  • Die Beschwerden wechseln häufig die Lokalisation oder die Intensität

  • Die Beschwerden sprechen nicht oder nur schlecht auf medizinische Behandlungen an

  • Die Beschwerden stehen in einem zeitlichen oder inhaltlichen Zusammenhang mit einer belastenden Lebenssituation

  • Die Beschwerden beeinträchtigen die Lebensqualität oder die Leistungsfähigkeit erheblich

  • Die Beschwerden gehen mit psychischen Symptomen wie Angst, Depression, Schlafstörungen oder Konzentrationsproblemen einher

Um psychosomatische Beschwerden zu diagnostizieren, ist es wichtig, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, der oder die eine gründliche körperliche Untersuchung durchführt und andere mögliche Ursachen ausschließt. Wenn keine organische Erklärung für die Beschwerden gefunden wird, kann eine psychosomatische Abklärung sinnvoll sein, um die seelischen oder sozialen Faktoren zu identifizieren, die zu den Beschwerden beitragen.

Wie behandelt man psychosomatische Beschwerden?

Die Behandlung von psychosomatischen Beschwerden erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die körperlichen als auch die seelischen Aspekte berücksichtigt. Eine wirksame Behandlungsmethode ist die Psychotherapie, die verschiedene Ziele verfolgen kann, wie zum Beispiel:

  • Die Bewusstmachung und Verarbeitung der belastenden Emotionen und Konflikte

  • Die Entwicklung von gesundheitsförderlichen Einstellungen und Verhaltensweisen

  • Die Stärkung der eigenen Ressourcen und Kompetenzen

  • Die Verbesserung der Kommunikation und der Beziehungen

  • Die Förderung der Entspannung und des Wohlbefindens

Je nach individueller Situation und Bedarf kann die Psychotherapie verschiedene Methoden oder Ansätze anwenden.


Neben der Psychotherapie können auch andere Behandlungsmöglichkeiten hilfreich sein, wie zum Beispiel:

  • Medikamentöse Therapie: Sie kann die körperlichen Symptome lindern und die psychische Stabilität fördern, sollte aber immer in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin erfolgen und nicht die Psychotherapie ersetzen.

  • Physiotherapie: Sie kann die körperliche Beweglichkeit und Funktion verbessern und die Schmerzen reduzieren, sollte aber immer auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein und nicht die Psychotherapie ersetzen.

  • Komplementäre Therapien: Sie können das Wohlbefinden und die Selbstheilungskräfte unterstützen, wie zum Beispiel Akupunktur, Homöopathie, Yoga, Meditation oder Aromatherapie, sollten aber immer in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin erfolgen und nicht die Psychotherapie ersetzen.

Fazit

Psychosomatische Beschwerden sind körperliche Symptome, die durch seelische oder soziale Faktoren ausgelöst oder verstärkt werden. Sie sind ein Hinweis darauf, dass etwas im Leben nicht in Ordnung ist und dass eine Veränderung notwendig ist. Mit einer ganzheitlichen Behandlung, die sowohl die körperlichen als auch die seelischen Aspekte berücksichtigt, können psychosomatische Beschwerden gelindert und geheilt werden. Eine Psychotherapie kann dabei eine wichtige Rolle spielen, indem sie hilft, die Ursachen und Zusammenhänge der Beschwerden zu verstehen und zu bewältigen. Wenn Sie unter psychosomatischen Beschwerden leiden, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Gerne können wir bei einem unverbindlichen Erstgespräch in meiner Praxis im Therapiezentrum Gersthof in 1180 Wien ihre individuelle Situation besprechen, Ziele für eine Psychotherapie formulieren und einen Therapieprozess zur Linderung oder Heilung Ihrer Symptome starten. Für allgemeine Informationen zur Psychotherapie in Wien können Sie sich auf der Seite des Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie Auskünfte einholen und nach einer passenden Psychotherapeutin oder einem passenden Psychotherapeuten in Wien suchen. Für entsprechende Literatur können Sie beispielsweise auch bei Springer fündig werden.

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